Montag, 18. Juni 2007

Heute: Physik für Wirtschaftswissenschaftler

Ich habe neue physikalische Erkenntnisse gewonnen: Zeitlöcher existieren wirklich. Eins davon befindet sich mitten in Valencia in der Calle Peris Brell, 5. Stock. Gestern hab ich noch im Bett gelegen und mich gewundert, dass schon Halbzeit ist - das war, als Anni, Cathrin, Miriam + Simone sind verdrückt haben. Die 4 Monate danach scheinen nie stattgefunden zu haben. Ich weiss nicht wie, aber ich bin schon wieder mitten in einer Klausurenphase (die letzte ist doch grad vorbei?!?), und vor allem bleiben mir heute noch genau 10 Tage Valencia. Madre mía!
Nachdem klar war, dass fast alle meiner Freunde nur ein Semester bleiben, hab ich mir aus Angst vor Langeweile den Stundenplan im 2. Semester so richtig vollgepackt, mit dem Ergebnis, dass ich 30 Wochenstunden hatte. Im Vergleich: Erasmus-Schnitt sind eher so 10 - man will sich ja nicht kaputt machen! ;) Nachdem ich einen Kurs geknickt hab (Die VL ist montags morgens um 8. Irgendwo ist auch mal Schluss mit lustig!), sind immer noch 25 geblieben. Wobei das gar nicht so ganz dramatisch war, denn inzwischen hab ich sogar fast alle Professoren verstanden (bis auf einen, den ich bis heute nicht verstehe, aber ich glaub auch, dass der chinesisch spricht ;). Aber viel interessanter waren meine Besucher: Nach Nina haben mich Steffen und Angie besucht, die neben dem "Valencia-Standard-Paket" auch noch ein paar Specials gebucht haben. Zb. sind wir nach 2 Stunden Strandspaziergang in Port Soplaya angekommen - ohne Witz: Jetzt weiss ich, wo ich als Renter mal wohnen werde!

Allerdings muss ich vorher noch rausfinden, ob dort auch grössere Schiffe anlegen können, sonst muss ich mir das noch mal überlegen ;)
Ausserdem war noch Dénia im Programm, die Heimatstadt meiner Mitbewohnerin Diana. Nachdem wir dort einen Tag mehr oder weniger ziellos rumgelaufen sind, hat sie uns mit dem Auto eingesammelt und uns innerhalb von einer Stunde eigentlich alles gezeigt, was man gesehen haben muss. Das Castillo von Dénia haben wir allerdings allein gefunden, was wiederrum kein Kunststück ist: Fast jede Stadt in Spanien hat eine Burg, auf die man klettern kann und dann wunderschöne "von-oben-Fotos" machen kann. Ich hab inzwischen echte Probleme, die verschiedenen Fotos den einzelnen Städten zuzuordnen *g*.Hier also Dénia von oben mit Steffen und Angie. An dem Tag haben wir uns übrigens etwas in der Wolle gehabt - da es kalt war und wir eigentlich Jacken anhatten, hab ich nichts davon mitbekommen, dass "orangener Tag" war und war dementsprechend falsch gekleidet. Hinterhältig sowas!
Tja, das übrige Programm war das Übliche: Den Turia (das Flussbett) ablaufen, Innenstadt, auf den Micalet (den Turm der Cathedrale) steigen, in der Bodega den besten Sangría Valencias trinken (werd ich das vermissen!) und eine Disco-Nacht in Indiana.

Als besonderes Special durften die Beiden Zeugen eines historischen Ereignisses werden: Wir hatten das regenreichste Frühjahr in Spanien seit 50 Jahren. Da ich selbst vorher schon ein paar mal am Strand gelegen hab, hatte ich den Beiden geraten, Badehose und Bikini mitzubringen. Die tatsächlichen Strandfotos weichen wohl etwas von der Vorstellung ab, die die Beiden von ihrem "Sommerurlaub" hatten...
Mit dem gleichen Problem musste sich Anka - mein nächster Besuch - auch rumschlagen, wenn auch nicht in dem gleichen Ausmaß. Am Schluss konnte ich sogar ein bisschen mit dem Spanien-Wetter angeben, und dieses Foto von Anka ist nur 2 Wochen später an fast der gleichen Stelle wie das obige Foto entstanden. Sorry Angie ;)
Anka hatte als Special eigentlich "Kultur" gebucht - allerdings haben wir uns da etwas falsch verstanden. Ich hab an "Ess - und Trinkkultur" gedacht und am 1. Abend gleich eine "klitzkleine" Feier veranstaltet. Es gab Tapas und Sangría - man beachte den Wäschekorb *hicks*.
Die Folgen des gemütlichen Sit-Ins waren die üblichen: Meine Nachbarn haben mitten in der Nacht geklingelt und mir versichert, wie lieb sie mich haben (ehlich: Die Wände hier sind extrem dünn!), und Jordi hat mal wieder für uns getanzt :)

Das macht er übrigens eigentlich immer, wenn es weinhaltige Mischgetränke aus Behältern gibt, die eigentlich einen anderen Sinn haben. Olé!
Na ja, nachdem wir das Kultur-Missverständniss geklärt hatten, fing das Anka-Special dann tatsächlich an. So haben wir in der Cathedrale (neben dem unvermeidlichen Turm... *g*) auch mal die Cathedrale an sich besichtigt. Mit Kopfhörern sind wir gefühlte 15 Stunden durch die Kirche gelaufen und haben uns alle 532 verschiedenen Kapellen angeguckt. Das Highlight: Der Unterarm vom heiligen St. Vincent. Seit diesem Erlebnis hab ich in Kirchen immer Angst, in irgendwelche Glasfenster zu gucken - es könnten Körperteile drinn sein!
In irgendeiner Nacht - so gegen 1 - haben wir sontan beschlossen, mal wegzufahren. Kurze Zeit später hatten wir das Hotel für Zaragoza gebucht, und am nächsten Tag gegen Mittag waren wir da. Die Stadt hat ziemlich viel Charme und uns echt gut gefallen. Wenn jemand von Euch grosses Heimweh nach der Expo verspürt, kann er 2008 ja mal in Zaragoza vorbeischauen - selbst, wenn die Expo nichts sein sollte, die Stadt ist einen Besuch wert! :)
Ganz nebenbei sind wir noch zu Vips aufgestiegen, indem wir vom einer 60jährigen Bar-Eroberung zu einem Pferdespringen eingeladen worden sind - mit den gleichen Einladungen, die auch der König bekommen hat. Die Einladung ist übrigens verschwunden - ich wette, dass die bei Anka gerahmt über dem Bett hängt ;)
Nach Anka hat mich für kurze Zeit das echte Leben eingeholt: Ich hatte 3 Wochen "Besucherpause", und ausserdem noch meine 1. Klausur in diesem Semester: Ich hab den DELE geschrieben, ein Spanisch-Zertifikat. Die Klausur war ganz lustig, auch wenn bei der Hörverständnisaufgabe ein Text von einem Argentinier gesprochen wurde, der in die gleiche Kategorie gehört wie mein potentiell chinesisch sprechender Professor - also mal gucken ;)
Direkt nach der Klausur gings allerdings wieder rund: Ich bin direkt danach zum Flughafen gefahren, um meine Eltern abzuholen. Beide haben dank etwas höherer Lebenserfahrung den besten Deal gemacht: Nicht nur, dass sie schönes Wetter hatten - ich kannte mich inzwischen in Valencia auch so gut aus, dass es kein "Valencia-von-hinten-Special" wie für Anna, Nicole oder Nina gab. Gleich am 1. Tag sind wir zusammen mit Jordi nach Benidorm (sein Heimatort) gefahren, an dem wir eigentlich 2 Tage nur am Strand gelegen haben und ab und zu Essen gegangen sind. Benidorm ist hübsch, hat aber ausser Strand, Hotels und ziemlich stylischen und teuren Bars nicht viel zu bieten. Aber was will man sich beschweren - so bin ich endlich auch mal braun geworden!
Danach gings zurück nach Valencia, wo wir dann das Kulturprogramm durchgeführt haben, dass ich eigentlich mit Anka geplant hatte ;) Wir haben uns einmal quer durch Valencia gegessen (und getrunken), wobei wir auf mysteriöse Weise öfters in der Bodega gelandet sind ;) Da Valencia noch nicht sehr touristisch ist, mussten die Beiden eine harte Lektion lernen: Die Restaurants machen hier wirklich nicht vor 20:30 auf. Nicht nur einmal standen wir vor verschlossenen Türen, und eigentlich waren wir immer die Ersten. Aber gut, so hatten wir wenigstens freie Tischwahl und haben und das Schlangestehen, was hier so gegen 11 vor den Restaurantes einsetzt, konsquent erspart. Davon abgesehen gab es wie immer das "centro-turia-turm-ciudad de ciencias und artes"-Standard-Programm, was bei Big Daddy dazu geführt hat, dass er alle 2 Stunden seine Schuhe hochgehoben hat und nachgeguckt hat, ob noch Profil drunter ist ;)
Kaum, dass ich die Beiden zum Bus gebracht hatte, musste ich selbst schon wieder zum Bus: IBIZA!!! Erasmus-Valencia hat eine Reise nach Ibiza "organisiert" - na ja, wir sind halt hingekommen, hatten ein Hotel und sind auch wieder in Valencia gelandet. Ich glaube allerdings, dass das eher glückliche Zufälle sind und nicht unbedingt auf das Talent von Philippe, dem Erasmus-Chef, zurückzuführen ist. So haben wir zB in Ibiza unsere Mietwagen abgeholt, und danach - nichts. Keiner wusste, wie das Hotel heisst. Und vor allem: In welchem Ort das ist. Na ja, wie gesagt: Irgendwie haben wir das überlebt :) Die Insel ist superschön - man braucht UNBEDINGT einen Mietwagen und den 50-Strände-Guide, den wir hatten. Beim Frühstück kann man dann Kreuze machen, sich danach ins Auto setzen und wunderschöne Strände entdecken. Einfach traumhaft! Und klar, die Discos haben wir uns auch mal angeguckt, aber das ist der Wahnsinn - unglaublich teuer!!! Mit Sonder-Spezial-Rabatt sind wir für 20 Euro ins Pacha gekommen und haben dann für 10 Euro ein Glas Wasser oder für 15 Euro einen Longdrink erwerben können. Die Disco-Eintrittspreise gehen bis 80 Euro, und die Getränkepreise sind ebenfalls unglaublich. Ausserdem spielen die da fast nur House-Musik - im Grunde hätte ich Geld dafür bekommen müssen, in die Discos zu gehen - find ich wenigstens ;)
Fotos von Ibiza gibts hier: Einfach auf Dia-Show klicken und zurücklehnen :)
http://picasaweb.google.de/sunx81/Ibiza2007
Die Zeit nach Ibiza war (und ist immer noch) recht unspektakulär - ich muss halt lernen. Unterbrochen wurde das nur von ein paar Fiestas: Unter anderem Eugenis Abschiedsfeier. Wahnsinn - mir kommts wie gestern vor, dass wir Beide uns planlos im Flur gegenüberstanden und uns mit Händen und Füssen unterhalten haben - inzwischen ist sie schon fast 10 Tage weg. Letzten Freitag gabs vom Americas Cup eine Volunteers-Party, auf die ich dank Agnes, die dort arbeitet, auch durfte. Das war himmlisch: Gratis essen + trinken unter freiem Himmel in einer tollen Location (im Turia) zu guter Musik mit netten Leuten. UND einfach so herumstehenden Eistruhen mit Eis am Stiel. Das war ein Leben... :) Es war sogar genug Agua de Valencia für die Gartenzwerge da :)
Tja, jetzt bleiben mir noch 10 Tage und 3 Klausuren. Und danach? BARCELONA!
Ich hab tatsächlich einen Praktikumsplatz in Barcelona bekommen (auch wenn ich den Vertrag immer noch nicht habe - bibber!), und werde da direkt nach meiner letzten Klausur hinziehen. Mir bleiben 2 Tage zum umziehen - eine Wohnung hab ich selbstverständlich noch nicht, aber ich kenn zum Glück ein paar Leute, die mir beim suchen helfen. "Meine" Firma nennt sich Tekton, wer mag, kann mal auf die Homepage gucken: http://www.tekton-consulting.com/
Ich werd im Bereich Marketing/Vertrieb sein und freu mich schon tierisch - vor allem, wenn ich hier stumpfsinnig irgendwelche Dinge für irgendwelche Klausuren auswenig lerne freu ich mich sehr drauf, mal wieder was praktisches zu machen :) Sollte das alles tatsächlich klappen (es ist irgendwie fast zu schön, um wahr zu sein. Bevor ich meinen Vertrag nicht hab, glaub ich es immer noch nicht ganz....!), werd ich bis Ende Oktober / Anfang November in Spanien bleiben und direkt mal den Semesteranfang in Mainz verpassen. Aber was solls...! *rumspring*

Dienstag, 10. April 2007

Valencia en Fallas! ....y: Nina en Valencia :)

Nach den wilden letzten Tagen ist erstmal etwas Ruhe eingekehrt. Viele meiner Freunde sind abgereist, darunter die komplette "Telefonzelle" - "meine" Mainzer Mädels, die ich bis auf Anni alle erst hier kennengelernt hab und mit denen ich unzählige Stunden im Cien Montaditos bei einer gepflegten 100 (kleines Brötchen mit Schokolade) mit einem Bier verbracht hab. Aber wie immer ist war die Ruhe trügerisch und hat nur eine knappe Woche gedauert, denn da haben die Fallas angefangen und ich hab Besuch von Nina bekommen. Was genau die Fallas sind, ist schwer zu beschreiben. Man müsste die Fassenacht von Mainz, Düsseldorf und Köln mit Silvester in Berlin zusammenlegen - dann hätte man eine wage Vorstellung vom dem, was hier täglich passiert ist. Die komplette Stadt war lahmgelegt - es waren fast alle Straßen gesperrt (auch 4spurige Hauptstraßen!), und einige Stadtteile waren nicht mehr zu erreichen. Fast alle hatten frei, und außnahmsweise war Alkoholgenuss auf den Straßen erlaubt. Auf fast jeder Kreuzung stand eine "Falla" - was auch die Sperrung der Straßen erklärt.

Das hier ist so eine "Falla" - eine Holzgerüst-Pappmasche-Konstruktion. Die Dinger sind - wie man sehen kann - riesig, und es gab davon unglaublich viele - halt fast an jeder Kreuzung.
Jede Straße hat seine eigene Falla, und auch seine eigene Beleuchtung. Das geht von einfacher Beleuchtung, wie wir sie zu Weihnachten haben, bis zu Beleuchtungen, die man - glaub ich - aus dem Weltraum sehen kann. Für die schönste Beleuchtung wird ein Preis vergeben. Hier der Gewinner:
Soviel zu den Rahmenbedingungen. Ein normaler Tag während der Fallas sah nun folgendermaßen aus:
8 Uhr morgens: Despierta (Weckung). Dazu sind Rakten in die Luft gejagt worden, die sehr groß gewesen sein müssen. Einziges Ziel: Krach machen! Dazu gab es in jedem Straßenzug einen Umzug mit einer Kapelle, die immer das gleiche Lied gespielt haben. Die Qualität der musikalischen Darbietung hat im übrigen konstant abgenommen. Am letzten Tag konnte man das Lied nur noch so erahnen ;)
Danach: Weitere Umzüge von den Falleras. Irgendwas hatten die immer zu tun - obs nun ihre Vorstellung war, die Ehrung, oder die "Ofrenda de Flor" (Blumenspende - Erklärung folgt ;)) - die unglaublich vielen Falleras Valencias waren täglich auf den Beinen.
Fast jede Valenzianerin ist eine Fallera - sobald sie laufen können, bekommen sie ein entsprechendes Kleid an (was übrigens um die 3.000 Euro kostet!), die lustigen StarWars-Haarteile angesteckt und müssen dann 5 Tage lang bei Umzügen mitlaufen und bei jeder Kleinigkeit heulen. Das gehört "zum Geschäft" und wird ab dem Kinderalter trainiert. Wie praktisch ;)
14 Uhr: Mascletá. Dieser Vorgang wird von mir nur noch "Sprengung" genannt, und es ist eigentlich auch nichts anderes: Auf dem Rathausplatz ist ein großer Käfig aufgebaut worden, in dem an Wäscheleinen kleine "Pakete" befestigt wurden. Das sind Sprengkörper. Und zwar keine Kleinen!
Um 2 hat die Fallera Major - die schönste Fallera - die Mascletá eröffnet, und danach konnte man seinen Körper neu kennenlernen. Ich wusste nicht, dass man spüren kann, wie das Trommelfell schwingt! Ein Spanier hat mir bei meiner ersten Mascletá erklärt, man müsse den Mund aufmachen, damit sich der Druck ausgleichen kann. Wenn nicht, kann einem bei dieser Aktion durchaus mal das Trommelfell platzen... Der ziemlich große Rathaushplatz war zu den Mascletás immer proppenvoll - die Spanier scheinen "Sprengungen" toll zu finden. Der Zauber dauert 5min, und danach sah der Rathausplatz regelmäßig aus wie ein Krisengebiet.Neben Rauchschwaden war auch der komplette Boden voller Müll. Wenn Spanier etwas in der Hand haben, was sie nicht mehr brauchen, lassen sie es einfach fallen. Unglaublich, wie man innerhalb von 30min einen Platz einsauen kann!
Im Übrigen hat es nicht nur während der Mascletá geknallt - alle (vor allem natürlich die Jungs...) waren mit Böllern unterwegs, es hat STÄNDIG geknallt. Die ganz kleinen Kids haben nur Knallfrösche bekommen, aber ich hab auch Kinder gesehen, die noch gar nicht richtig laufen konnten und Chinaböller in der Hand hatten, die in Deutschland mit Sicherheit nur unter der Ladentheke verkauft werden. Wäre während der Fallas mein Nachbargebäude abgerissen worden - ich hätte es nicht gemerkt.
Nach der Mascletá gabs variierendes Programm, aber 2 Tage lang fand dann die "Ofrenda de Flor" statt. Auf einem zentralen Platz (Plaza de la Virgen) ist eine riesige Jungfrau aufgestellt worden, deren Körper nur aus Holzstreben besteht. Die Falleras sind mit jeweils einem Strauß Blumen durch das Zentrum gelaufen, und haben ihn am Plaza de la Virgen auf einen riesigen Haufen aus Nelkensträußen gelegt. Die Sträuße wurden dann in die Holzplanken der Jungfrau gesteckt. Dies hier ist der "Ur-Zustand" der Jungfrau:
... und so wurde sie "gesteckt":
Das sah übrigens sehr interessant aus - die Männer weiter unten haben die Sträuße nach oben geworfen, und die Männer weiter oben haben die Sträuße dann mit der Hand hinter dem Rücken gekonnt gefangen. Meistens jedenfalls ;) So, und hier das Ergebnis von 2 Tagen "Sträuße durch die Gegend tragen und zwischen Holzstangen stopfen":
Die Fallas (=Figuren) und Falleras (Frauen) gehören immer zu einer Straße und tauchen immer in den entsprechenden Gruppen auf. Jede der Gruppen hat neben der Nelkensträuße auch noch ein Blumengesteck zum Plaza de la Virgen getragen, so dass sich der Platz in ein Blumenmeer verwandelt hat:An den Abenden gab es dann einige Gratis-Konzerte von spanischen Pop-Größen wie Soraya, Melendi oder Julieta Venegas. Ich hatte zwar Karten, aber bei Melendi sind wir nicht mehr reingekommen, weil der Park, in dem das Konzert stattgefunden hat, schon voll war. Und bei dem Soraya-Konzert war ich zwar, aber wir haben die Vorgruppen nicht überlebt und sind lieber Churros essen gegangen. Churros? Genau, die nächste spanische "locura" - "Seltsamkeit".
Churros sind in Öl fritierte Teigstangen, die mit Zucker bestreut werden und, weil das noch nicht reicht, in eine Art Schokopudding getaucht werden. Während der Fallas bekommt man diese Churros an jeder Straßenecke - sonst aber nichts! Keine Pizzastände oder sowas.
Die Dinger vorne im Bild sind die Churros. Dahinter sieht man Buñuelos. Die sind sogar noch fettiger als die Churros. Fragt mich nicht - ich mach immer noch Diät ;)
Um 12 oder um 1 gab es dann den nächsten festen Termin: Das Castillo. Über 5 Tage hinweg gab es jede Nacht ein Feuerwerk, und sie haben sich jedesmal übertroffen. Ich möchte behaupten, jetzt alles gesehen zu haben, was der Raketenmarkt so bereit hält. Von Raketen die anhalten, etwas absinken und dann weiter nach oben fliegen über ausgefeilte Choreographien - genial! Und die Feuerwerke haben jeweils zwischen 20-30 Minuten gedauert. Wer da wohl die Rechnung bezahlt hat???
Nach dem Feuerwerk gings dann weiter zur "Disco movil" - also eine Open-Air-Disco, immer neben einer Falla. Ruck-Zuck bauen die Spanier schnell mal eine Bierbude auf, stellen eine Bühne daneben und ein paar Leute drauf, und fertig ist die Party :)
Aber irgendwann geht alles einmal zu Ende - zum Glück auf die Fallas. 6 Tage Dauerfeiern ist in meinem Alter einfach zuviel ;) Falla ist das valenzianische Wort für "Fehler", und die Figuren stellen immer eine Satire oder Kritik dar - sie sollen also auf Fehler hinweisen. Folgerichtig werden sie am letzten Abend der Fallas dann auch einfach verbrannt. Jede Straße hat neben der "echten" Falla auch eine "Falla infantíl" - eine etwas kleinere Falla. Es gibt nämlich neben der "Fallera Mayor" der jeweiligen Straße auch immer eine "Fallera Infantíl", und die will ja auch ihre eigene Falla haben ;) Die Fallas bestehen aus einem großen Teil und den Ninots - kleine Figuren, die um und auf der Falla stehen und zum Gesamtbild gehören. Während der Fallas wird zum einen die schönste Falla gekürt, und zum anderen wird auch das schönste Ninot gewählt. Bis zum Tag der Cremá (Verbrennung) kann man sich einige der Ninots in einer Ausstellung angucken.

Wenn die Ninot-Ausstellung dann schließt, werden die vielen Figuren schnell zu ihren Fallas getragen, damit sie verbrannt werden können. Bis auf eine Einzige - das schönste Ninot wird in einem Museum ausgestellt und ist somit die einzige Figur, die nicht verbrannt wird.
Die Cremá findet in der letzten Nacht ab 10 statt. Die Fallas werden mit diese kleinen Paketen, die auch für die Mascletá benutzt werden, behängt, und dann abgebrannt.
Während die "Fallas Infantiles" noch recht harmlos klein sind, sind die großen schon recht gefährlich. Da sie auf Straßenkreuzungen stehen, gibt es Häuser, Bäume, Strommasten usw. in unmittelbarer Nähe. Wie so oft hab ich auch in diesem Moment einfach nur gedach: "In Deutschland wäre DAS verboten!"

Im Übrigen war nicht immer die Feuerwehr da. Sobald keine unmittelbare Lebensgefahr bestand, wurden 3m hohe Pappfiguren einfach mal so mitten auf der Straße abgebrannt. In Deutschland wäre das...! Ach, und es wurde mit Sicherheit nicht nur Papier verwendet - der entstehende Rauch war so schwarz und bissig, das Agnes und ich unsere "Fallas-Tücher" (sind irgendwie typisch für die Fallas, jeder läuft damit rum) mal kurz zweckendfremdet haben:
Tja, und danach ist das Unfassbare passiert. Es war vobrei! Aus. Keine Disco movíl. Keine Nina. Nina? Nina! Während der Fallas hatte ich ja auch noch Besuch! Nina ist pünktlich zum Fallas-Beginn gekommen und dank meiner Verplantheit einen Tag zu früh geflogen, also ohne sich die Lungenflügel bei der Cremá zu verätzen ;) Somit gab es neben dem obigen "Falls-Programm" auch noch das "Touri-Programm". Angefangen mit meiner Lieblings-Bodega, in der Nina saß, bevor sie richtig aus dem Flugzeug ausgestiegen war...
... über die Ciudad de las Artes y Ciencias...
... bis in die Gässchen der Innenstadt Valencias.
Eigentlich sieht es so aus, als hätten wir viel unternommen. Der Schein trügt aber irgendwie. Eigentlich haben wir den ganzen Tag nur Essen gesucht ;) Zusammen haben wir den Mercado Central leergekauft und Paella & Tortilla für 10 Leute gekocht. Ich konnte es vorher nicht glauben - aber nach dem 3. Tag Paella mag man irgendwann nicht mehr. Und auch die Freude an Tortilla kann einem irgendwann vergehen ;)
Die jeweiligen Speisen haben wir meistens mit Sangria aus großen Behältern ergänzt. Diesem Umstand ist es wohl zu verdanken, dass wir uns darauf geeinigt haben, dass ich Nina die Haare schneiden soll. Nun gut, irgendwann war es dann so weit. Da mir Myriam, eine Französin, neuerdings ja immer die Haare schneidet, besitze ich jetzt eine entsprechende Schere und war bis vor kurzem der Auffassung, dass das ganz leicht sein muss. Na ja. Nachdem ich eine halbe Stunde an Nina rumgeschnippelt hab, hab ich kurz Myriam angerufen und sie zum Essen eingeladen ;) Danach sahen die Haare aber sehr gut aus, und es gab endlich mal wieder Tortilla für alle ;)
Wie auch schon für Anna & Nic hab ich für Nina ein "Valencia-Von-Hinten"-Programmtag eingelegt - ich bin mir ihr in einen falschen Bus eingestiegen, der sich prompt auch noch eine halbe Stunde in den Stau gestellt hat. Bis ich dann verstanden habe, dass wir ganz bestimmt nie dort ankommen, wo ich hinwollte, waren wir fast am Flughafen und damit am Standrand von Valencia. Nun gut - wir haben überlebt ;) Trotzdem hab ich es nicht geschafft, Nina "mein" komplettes Valencia zu zeigen: Meine Lieblings-Eisdiele hat seit geraumer Zeit geschlossen (immer noch!). Aber die Ausweich-Ausdiele war auch nicht so schlecht ;)
Was soll ich sagen... Ich hab die Wette verloren - Nina hats geschafft!
Nachdem schon das "Nina-Am-Flughafen-Abholen" nicht so ganz geklappt hat (ich hatte wichtige Dinge zu erledigen, ehrlich!), war das "Nina-zum-Flughafen-bringen" nicht viel besser. Ich hatte noch im Ohr, dass man auch an einer anderen Metro-Station aussteigen kann, um den Flughafen-Shuttle zu bekommen. Irgendwie war das falsch, und so sind wir aufgeregt die Straße hoch- und runter gelaufen, bis ich den Bus endlich entdeckt hab. Übrigens direkt neben der Metro-Station, aus der ich eigentlich aussteigen wollte ;)
Trotzdem: Wir habe nicht alles geschaff. Trotz einer Woche "Sohle-von-neuen-Schuhen-durchlaufen" sind 1000 Punkte offen geblieben. Was soll ich sagen? Nina, du MUSST wiederkommen!
Tja, und Steffen & Angie: Ihr müsst euch bis zum nächsten Blog gedulden, ich muss jetzt ins Bett. Morgen kommt nämlich Anka, und ich will sie am Flughafen ja nicht erschrecken ;)

Montag, 5. März 2007

Freizeitstress!

Tja, was soll ich sagen - mein 1. Blog ist voll, ich kann keine Bilder mehr hochladen. Da das langweilig ist, gibts jetzt einfach einen Neuen! Der einzige Nachteil, den ich bisher entdeckt hab: Das mit der eMail-Benachrichtigung funktioniert nicht mehr so einfach wie früher. Wer weiterhin eine Nachricht haben will, muss mir kurz Bescheid sagen, und ich muss die Adresse dann eintragen. Wehe, ihr meldet euch nicht alle! ;) So, ich hoffe, ihr habt Zeit mitgebracht - es war irgendwie viel los in letzter Zeit!

Das mit "ich geh so viel zur Uni, deshalb mach ich sonst nichts" klappt überhaupt nicht. Zuerst ist mir die Oper dazwischen gekommen. In Valencia gibts ein ganz neues Opernhaus, das von außen sehr stylisch wirkt. Da wollt ich schon immer rein, also kam mir die Idee einer Freundin gerade recht. Agnes, Claudia, Ramona und Anni haben uns also gestylt, 1 1/2 Stunden für die Tickets angestanden und es tatsächlich geschafft: Wir haben Karten für die Oper "Cyrano de Bergerac" mit Plácido Domingo in der Hauptrolle bekommen. Man gönnt sich ja sonst nichts =) Ich muss jetzt nicht jeden Tag in die Oper gehen, aber ich fands genial. Auf dem Foto sind links Agnes und rechts Claudia zu sehen, und im Hintergrund ist das Opernhaus. Sehr geniales Gebäude!
Allerdings find ich, dass es von innnen für eine Oper sehr kalt wirkt. Wenn die Lichter ausgehen, leuchten die Sitzlehnen bläulich - das Ganze hat etwas sehr spaciges, aber gut, die Akustik war super =) Einfach ein toller Abend!
Direkt nach dem Highligth "Plácido Domingo" kam noch ein Highligt: Besuch! Ich hab nur 2 Wochen lang erzählt, dass ich von 2 Freundinnen besuch bekomme, und schon hat sich meine WG in Luft aufgelöst. Jordi ist zu seinen Eltern nach Benidorm geflohen, Diana nach Denía und Eugenie hat sich spontan für eine Reise mit Erasmus nach Andalusien entschieden. Eugenie war sogar noch so nett, uns ihr Zimmer zu stiften, also konnte ich statt dem Wohnzimmer sogar ein richtiges Zimmer anbieten! *freu*
Die Nutznießer waren Anna und Nic, die sich nach einer überstandenen Klausurenphase in Mainz in den Flieger gesetzt haben. Bei mir hat die Uni ja schon wieder angefangen, aber zum Glück konnte Anni die Beiden ab und zu "sitten", und so konnte ich trotzdem zu meinen spannenden Vorlesungen gehen ;) Gleich am 1. Abend sind wir im Carribeans gelandet, in dem meine Freunde von "Tillate" (meine neue Lieblingshomepage - da kann ich Donnerstags morgens immer gucken, was ich in der Nacht davor gemacht hab *lach*) auch gleich ein Foto von uns gemacht haben:
Während sich meine Mädels am nächsten Morgen ausgeschlafen haben, bin ich um kurz vor 9 ins Fitnessstudio gefahren. Nein, nicht was ihr denkt. Sondern: Duschen! Bei uns war zu diesem Zeitpunkt seit etwa einer Woche die Therme kaputt (also das große weiße Ding, in dem eine Flamme angeht und das Wasser warmmacht, wenn man duschen will). Da ich mit meinem Hautstraffungs - Anti-Cellulite-Programm endgültig durch war und unmöglich mit Carribeans-Geruch im Haar zu meiner VL um 10 Uhr erscheinen konnte, bin ich also ins Fitnessstudio getorkelt :/ Um halb 1 bin ich dann mit Baguette bewaffnet nach Haus gefahren und wir haben gefrühstückt. Dieses Spielchen haben die Beiden bis zum Schluss mit mir gespielt - Nachts schön lange aufbleiben, und mich am nächsten Tag zur Uni schicken. Nachdem ich mich von beiden verabschiedet hab, hab ichs grad noch bis in mein Bett geschafft *schnarch* ;) Aber halt, soweit bin ich noch gar nicht. Zwischendurch haben wir - find ich- noch viele tolle Dinge gemacht. Neben dem Standard-Sightseeing-Programm (Stadt, Cathedrale, Strand, Rio Turia, Ciudad de las Artes y Ciencias) hab ich mir was ganz besonderes ausgedacht: Ich hab mal den beiden "Valencia von Hinten" gezeigt. Ich kannte den Weg selbst auch noch nicht, aber auf der Karte sah es ganz einfach aus - einfach gerade aus, und schwupps, ist man am Hafen. Na ja, der Weg war nicht schön, lang, hat an einer Kläranlage vorbeigeführt... und ... hat auf einmal abrupt in einer Autobahnauffahrt geendet. Wir konnten die Hafenkräne sehen, mehr nicht. Bis wir Anni wie verabredet am Strand treffen konnten, sind etwa 2 Stunden vergangen. Und in diesen 2 Stunden haben wir Dinge gesehen, die bestimmt in keinem Reiseführer stehen ;) Anna war davon so fertig, dass sie umgefallen ist. Zum Glück stand grad ein Baum da ;)
Am Samstag abend haben wir Abschied gefeiert: Anni hat sich inzwischen ja nach Marbella verabschiedet, und deswegen haben wir es noch mal krachen lassen. Der Abend war sehr lustig, nur die Fotos, die da bei entstanden sind, nicht so sehr. Ich habe etwa 50 Stück, aber davon ist kein zum Hochladen geeignet. Ich hätte da ein witziges von Anni in ihrem neuen XXS-T-Shirt, dass sie zum Abschied von ihren Mitbewohnerinnen geschenkt bekommen hat, aber ich trau mich nicht, das hochzuladen. Ich will schließlich noch Urlaub in Marbella machen!!!
Am letzten Abend mit Nic + Anna wurden die Fallas eröffnet. Ich weiß selbst noch nicht genau, was das ist, aber das scheint der totale Ausnahmezustand in Valencia zu werden. Jetzt schon (10 Tage vorher) sind viele Straßen gesperrt, alle Straßen sind geschmückt, und 5jährige Kinder versuchen ständig, mich mit China-Böllern in die Luft zu jagen, wenn ich an ihnen vorbeifahre. Hier knallts ja eh den ganzen Tag, aber im Moment ist es besonders schlimm. Wenn das Nachbarhaus gesprengt werden würde, würd ich das wahrscheinlich überhaupt nicht warhnehmen. Na ja, jedenfalls wurden am Abend vor dem Abflug der Delegation "Norddeutsche studieren in Mainz" die Fallas mit einer Rede und einem unglaublichem Feuerwerk eröffnet, und danach sind Mädchen in Falleras (das sind die Kleider) in die Basilica gelaufen. Den Sinn haben wir nicht verstanden, aber da da alle hingegangen sind, haben wir natürlich mitgemacht.
Eins von den Kindern wurde etwa 30 min. lang von Anna "ganz unauffällig" verfolgt, weil Anna unbedingt ein Foto von dem armen Mädchen machen wollte, was aber irgendwie nicht geklappt hat. Ich schätze, das Kind hat die nächsten Nächte nicht besonder gut geschlafen ;)
Tja, danach gabs noch ein paar Tapas, und das wars auch schon fast. Unglaublich, wie schnell eine Woche immer vergeht! Wie auch immer: Schön, dass ihr da wart Mädels! Und unser Kneipen-Date Anfang 2009 steht, ich hab mir das aufgeschrieben! ;)
Nachdem Anna und Nicole also wieder in Deutschland waren, sind auf Eugenie und Jordie wieder eingetrudelt. Eugenie ist fast nur noch in ihrem Zimmer, und grad ist sie in der Schweiz, aber eigentlich fällt es kaum auf, dass sie nicht da ist. Dafür versteh ich mich mit Jordi um so besser. Leider arbeitet er und hat deswegen wenig Lust, innerhalb der Woche wegzugehen, aber am Wochenende ist er immer überall dabei. Da ich hier außer ihm eigentlich nur Freundinnen hab, sitzt er dann oft in einem Haufen Mädels, die teilweise auch noch deutsch sprechen. Tja, weiß auch nicht, ihm scheints zu gefallen ;)
Am Freitag hab ich auf verschlungenen Wegen Freikarten für das Pascha bekommen - das ist eine 20-Euro-Eintritt-Disco, in der man unbedingt mal gewesen sein muss. Also haben wir uns in Annis alter WG zum Vorglühen getroffen, und sind hinterher mit dem Taxi ins Pascha gefahren. Auf dem Foto sind links Simone, rechts neben mir Miriam und rechts außen Agnes, eine Österreicherin, die mich in letzter Zeit um den Schlaf bringt *g* in noch fotogenem Zustand im Pascha. Jaha, und auf dem nächsten Foto seht ihr Elena und Christina, 2 Peruanerinnen. Wenn ihr mal einen echten Hüftschwung sehen wollt, müsst ihr mit den beiden weggehen!
Obwohl Jordi tagelang versichert hat, auf keinen Fall mitkommen zu wollen (er mag Metall. Im Pasha wird Pop bis House gespielt. Das müssen Schmerzen für ihn gewesen sein! ;)), haben wir ihn mit Vodka-Lemon gefügig gemacht und einfach mitgenommen ;) Wie gut es ihm gefallen hat, kann man an diesen beiden unmittelbar hintereinander aufgenommenen Fotos sehen.
Hier: Ohne "copa"


















Und jetzt 5 min später: Mit copa.

























Na ja, allerdings ist er schon 28, und am nächsten Morgen sah er nicht schön aus *g*. Der nächste Termin war zum Glück erst abends, also hatte er Zeit, sich zu regenerieren. Abends gings dann nämlich zum Fussball, Valencia-Vigo. Vigo spielt zwar auch in der 1. División, aber da Valencia richtig weit oben und Vigo richtig weit unten ist, haben wir mit vielen Toren gerechnet. Leider hat Valencia wohl die D-Jugend losgeschickt, und so gabs nur ein langweiliges Spiel mit einem 1:0 für Valencia am Schluss. Das lustigste am Spiel war eigentlich die Pause: Agnes, Miriam und ich (ja, ich!) wollten Bratwurst. Also sind wir los und haben 3 Bratwürste bestellt. Die 1. kam, die haben wir Miriam gegeben und weiter gewartet. Irgendwann hab ich nachgefragt, und der Verkäufer (der uns vorher schon sehr merkwürdig angeguckt hat) hat uns dann erklärt, dass er 3 Würste in ein Baguette getan hat ;) Na ja, irgendwie haben wir wohl den feinen Unterscheid zwischen "3 Würste in Baguette" und "3 Würste in einem Baguette" nicht so richtig mitbekommen ;) Was solls, Miriam war zufrieden und isst - schätzungsweise - immer noch ;)
Nach dem Spiel haben wir ein einer Kneipe noch ein anderes geguckt (fragt mich nicht, wer gespielt hat. Aber es gab Becks-Bier!!! Heimat!!!), und sind dann nach Haus, wie gesagt, er ist ja schon 28 ;) Zum Glück hat Helen (eine Engländerin) mir um kurz vor 1 ne SMS geschickt, dass es bei ihr Rum gibt und ob ich Zeit hab. 20 min später war ich also bei Helen und hab mit Schrecken festgestellt, dass alle außer mir für die Disco gestylt waren. Na ja, was soll ich sagen... Es war nett, ihre Freunde waren sehr interessant (u.a. ein schwuler sehr gut aussehender Spanier der mir versichert hat, die deutsche Geschichte wäre sehr sehr interessant und er wäre hoch erfreut, eine Deutsche kennen zu lernen...). Das Ende vom Lied: Helen und ich haben ihren Kleiderschrank gesichtet, und um kurz vor 4 sind wir nach einer ausgesprochen wilden Taxifahrt vor irgendeiner Disco irgendwo in Valencia angekommen. Der Schuppen hieß "Deseo 54" - also "Wunsch 54" und hat einen irgendwie seltsamenen Eindruck gemacht. Äh - ja. Es war noch seltsamer, als es aussah. Der gutaussehende Carlos und sein "novio" (Freund) haben uns nämlich zielsicher in DIE Schwulendisco Valencias geschleppt. Es ist nicht so, dass das einfach ein Treffpunkt für Schwule wäre. Eher trifft sich dort die Szene der ganz speziellen Art. Ab 4 gabs eine bis halb 8 durchgehendes "espectaculo" - ich würd es einfach "Lack-und-Leder-Show" nennen. Vorteil: Diesmal mussten sich männliche Tänzer frei machen ;) Leider haben auch die meisten der Gäste (99% Männeranteil) angefangen, sich auszuziehen. Unabhängig von Fitness-Zustand. Wuah, angespeckte, behaarte 45 jährige Männer. Ich sags mal so: Ich hab in dieser Nacht eindeutig mehr gesehen, als ich wollte! ;)
Auf dem Foto sind rechts Helen, in der Mitte ihre Mitbewohnerin und links der Freund vom Carlos.

Den nächsten Tag hab ich dann sicherheitshalber mehr oder weniger in der Küche verbracht. Zum Geburtstag hatte ich von Anni, Miriam, Cathrin + Simone ja ein Tapas-Buch geschenkt bekommen, und nachdem Miriam mich monatelang gefragt hat, wann es denn nu endlich Tapas gäbe, hab ich aufgegeben. Ich hab nur 6 Sorten gemacht. Dafür hab ich 5 Einkaufstüten nach Haus geschleppt und etwa 5 Stunden in der Küche gestanden! Na ja, irgendwie hat das was meditatives, und nach diesem Wochenende konnte ich das gebrauchen ;) Auch wenn Eigenlob stinkt: Die Tapas waren super! Na ja, das Buch ist halt echt toll. Allerdings werd ich das so schnell trotzdem nicht wieder machen ;)
Nachdem 5 Stunden Arbeit in ca. 15 min. von "meinen Mädels + Jordi" verputzt worden sind, sind wir Bowlen gegangen. Hier gibts ganz in der Nähe eine Bahn, die einen sehr guten Eindruck macht, aber leider kaputt ist. Die ist nach rechts abschüssig. Oder wie sonst kann es sein, dass meine Kugel die Bahn ständig nach rechts verlassen hat? Wir hatten Spaß, aber ich hab in meinem Leben noch nie so schlecht gebowlt glaub ich ;)

So, Hurra! Ich bin bei "heute!" angekommen! Das Wochenende ist leider vorbei, also war ich *schrei* bis 7 an der Uni, und direkt im Anschluss war ich mit Myriam + Coraly für den Film "Paris Je t´aime" (oder so *g*) verabredet. Ich war pünktlich da, aber von den Beiden keine Spur. Also hab ich sie angerufen - keine Antwort. Ich bin dann davor ausgegangen, dass sie schon reingegangen sind - ich hatte vorher auch gesagt, dass ich nur evtl. komme... Na ja, ich hab mir also ein Ticket gekauft und bin rein. Die Beiden waren natürlich nicht da. Gut, irgendwann ist immer das 1. Mal und man ist allein im Kino. Allerdings war ich nicht nur zum 1. Mal allein im Kino, sonder auch zum 1. Mal in einem Film auf französisch :D Zum Glück gabs Untertitel auf Spanisch, und ich mag den Klang der französischen Sprache ja, aber irgendwie hatte ich mir den Abend doch anders vorgestellt ;) Irgendein älterer Herr hat sich auch noch neben mich gesetzt, mir meine Armlehne streitig gemacht und mich Dinge zum Film gefragt. Als ich ihm irgendwann erklärt hat, dass ich gar kein französisch kann, hat er mich wohl für leicht beschränkt gehalten ;)

So, 3 Uhr Nachts. Ich hoffe, ihr wisst zu schätzen, dass ich mir für euch die Nacht um die Ohren schlage ;)